Jeder Mensch produziert jährlich rund 20 Kilogramm Elektroschrott. Dies müsse sich unbedingt ändern, so Indra Enterlein von der NABU-Teamleitung für Ressourcenpolitik. Und sie hat auch schon einen Plan.

Aktuell läuft eine Petition, an der nicht nur die NABU-Teamleitung, sondern noch 19 weitere zivilgesellschaftliche Organisationen beteiligen und sich gemeinsam für die Einführung eines sogenannten Reparaturbonus einsetzen.

Katrin Meyer, die Koordinatorin des Runden Tisch Reparatur fordert, dass Reparaturen zu fünfzig Prozent und mit bis zu zweihundert Euro staatlich gefördert werden müssen. Laut ihren Angaben würde nämlich genau dies den enormen Ressourcenverbrauch minimieren, das Klima schonen und die Bürger*innen finanziell entlasten.

Julius Neu, Referent für Rohstoffpolitik, Wirtschaft und Menschenrechte bei INKOTA, kritisiert, dass der viel zu hohe Verbrauch an metallischen Rohstoffen massiv zur Klimakrise beitrage. Darüber hinaus müsse auf flächendeckende Umweltzerstörungen im globalen Süden sowie auf Menschrechtsverletzungen hingewiesen werden.

Aktions- und Förderprogramm „Reparieren statt Wegwerfen“

Bei der Bearbeitung der nationalen Kreislaufwirtschaftsstrategie durch die Bundesregierung erhofft sich das Bündnis, dass das bereits für Anfang 2022 angekündigte „Reparieren statt Wegwerfen“-Aktions- und Förderprogramm endlich veröffentlich wird und die Senkung des Rohstoffverbrauchs eingeleitet.

Exorbitante Reparaturkosten seien u. a dafür verantwortlich, dass deutlich weniger repariert und Produkte schneller zu Abfall würden. Der Reparaturbonus sei daher ein bürgernahes Beispiel dafür, wie zirkuläres Wirtschaften über Recycling hinaus politisch gestützt werden könne, so die Meinung von Luisa Denter, ihrerseits Referentin für Ressourcenpolitik und zirkuläres Wirtschaften bei Germanwatch.

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