Auch in diesem Herbst müssen Fahrzeughalter mit drastischen Preissteigerungen bei der Kfz-Versicherung rechnen. Die Phase günstiger Tarife scheint sich dem Ende zu neigen und die ersten Briefe mit Tariferhöhungen flattern ins Haus. Dazu verteuern sich Autoteile und Reparaturkosten, sodass Autofahren immer mehr Geld kostet.

Sowohl Verbraucherschützer als auch die zuständigen Assekuranzen prognostizieren eine deutliche Preiserhöhung noch in diesem Jahr. Doch wie können Autofahrer entgegensteuern? Und ist ein Versicherungswechsel wirklich ratsam?

Wer sein Auto in die Werkstatt geben muss der weiß, dass er am Ende meist tief ins Portemonnaie greifen muss. Nun wird es vermutlich aber noch teurer werden, denn wir befinden uns mitten in einer Rezession mit anhaltender Inflation. Dies schlägt sich in allen Bereichen rund um das Kfz nieder, sodass nicht nur Reparaturen richtig teuer werden, sondern auch die Versicherungsprämien anziehen werden.

Wie die HUK-Coburg unlängst mitteilte, seien die gestiegenen Tarifkosten bislang nicht in den Prämien berücksichtigt worden. Zwar seien die Prämien in diesem Jahr schon gestiegen, deckten jedoch noch immer nicht die tatsächlichen Kosten. Dies teilte der Vorstandsvorsitzende der HUK-Coburg unlängst auch dem Handelsblatt mit. Weiter führt er aus, dass Assekuranzen zunächst immer in Vorleistung gehen müssten, wenn es um die jährlichen Prämien gehe. Nicht abzuschätzen seien dabei allerdings die rasant steigenden Preise für Autoteile gewesen, die sich über die Prämien erst im kommenden Jahr wieder ausgleichen lassen.

Ist die Zeit der Gewinne vorbei?

Viele Jahre haben Assekuranzen satte Gewinne einfahren können. Diese Zeit scheint vorbei, denn Rezession und Inflation schlagen auch bei den Versicherern negativ zu Buche.

Bis zum Jahr 2020 war das Schadenaufkommen deutlich rückläufig und blieb auch während der Coronapandemie sehr gering. Die Gründe hierfür waren vielfältig. Lockdowns und die damit einhergehenden Mobilitätsbeschränkungen und teils sogar Reiseverbote. Dazu kamen geschlossene Hotels und andere Unterkünfte, sodass die meisten Menschen auf Reisen verzichteten. Selbst die Flutkatastrophe im Ahrtal im Jahr 2021 konnte von den Assekuranzen ohne rote Zahlen gut bewältigt werden.

Hohe Kosten verursacht durch Lieferengpässe und Lieferausfälle

Im Jahr 2022 wurden die Versicherer dann aber von den Auswirkungen des Ukraine-Krieges und den damit einhergehenden Lieferengpässen und Lieferausfällen konfrontiert. Beide Faktoren führten letztendlich zu erheblichen Preisanstiegen – vor allem bei den Reparaturkosten für Kraftfahrzeuge. Als Reaktion darauf erhöhten viele Versicherer die Prämien für das Jahr 2023. Ein ähnlicher Schritt wird für 2024 erwartet.

Bis spätestens 30. November 2023 muss die Kfz-Versicherung gewechselt werden

Kfz-Versicherungen laufen regulär ein Kalenderjahr und können mit einer Vorlaufzeit von nur einem Monat zum Jahreswechsel gekündigt werden. Die Kündigung muss entsprechend also bis zum 30. November bei der jeweiligen Assekuranz eingegangen sein, um wirksam zu werden und um das neue Vertragsverhältnis mit einem anderen Versicherer zu fixieren. Versicherungsnehmer haben jedoch auch die Möglichkeit, zu diesem Zeitpunkt einige Vertragsveränderungen vorzunehmen. So beispielsweise den Wechsel von der Vollkaskoversicherung in die Teilkasko. Dazu kann die Höhe der Selbstbeteiligung individuell angepasst werden. Es sind vor allem aber die Versicherungsprämien, die Kfz-Halter zu einer drastischen Veränderung, sprich dem Wechsel zu einer anderen Assekuranz, veranlassen. Viele Versicherer locken derzeit mit lukrativen Angeboten, sodass immer mehr Autofahrer ein Kündigungsschreiben aufsetzen.

Was muss ich beim Wechsel der Kfz-Versicherung beachten?

Ein Versicherungswechsel ist zwar schnell erledigt, es gibt jedoch auch Fallstricke, die im Vorfeld bedacht werden müssen. So ist es beispielsweise von elementarer Wichtigkeit, dass der neue Versicherungsvertrag bereits vor Ablauf der alten Police Gültigkeit besitzt. Wird ein Vertrag nämlich erst nach eingetretenem Schadensfall gekündigt, so könnte es schwierig werden, einen neuen (günstigen) Versicherer zu finden.

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