Der Einsatz von Stahl- und Edelstahlschrott als Recyclingrohstoff senkt CO2-Emissionen in erheblichem Maße und schont Ressourcen. Daher hat die BDSV (Bundesvereinigung Deutscher Stahl- und Recyclingunternehmen) an die EU-Kommission herangetragen, den Schrottbonus im Emissionshandelssystem (EU-ETS) zu etablieren. Im Fokus steht die kostenlose Zuteilung von Emissionszertifikaten, um die Verwendung von Stahlschrott in Zukunft besser zu fördern und zu vergüten.

Europäischer Grüner Deal – mehr Recycling und Schutz der Ressourcen

Der Einsatz von Recyclingmaterialien war schon immer klimaeffizient und ressourcenschonend, erklärt die BDSV. Speziell die Verwendung von Stahlschrott ersparte Europa Umwelt- und Klimakosten bis zu 20 Milliarden Euro. Mehr Recycling und der Schutz der Ressourcen ist ein klares Ziel des Europäischen Grünen Deals. Bis 2050 soll ganz Europa klimaneutral werden. Aus der im November 2021 veröffentlichten Fraunhofer IMW-Studie „Schrottbonus Konkret“ geht eine klare Handlungsempfehlung zur Vergabe kostenloser Zertifikate im EU-ETS hervor. Demnach weisen die Rahmenbedingungen des Emissionshandels für die vierte Handelsperiode von 2021-2030 Schwachstellen auf. Aus Sicht der BDSV haben Primärrohstoffe wie Kohle, Erz und Nichteisen-Metalle Vorrang vor dem Recyclingrohstoff Stahlschrott. Insbesondere finde die Umweltbelastung durch die Stahlerzeugung aus Steinkohle und Eisenerz zu wenig Berücksichtigung in den EU-ETS-Richtlinien.

Steinkohle, Eisenerz, NE-Metalle – BDSV fordert Ergänzung durch Bergbau

Im Gegensatz zur Erzgewinnung entstehen beim Einsatz von Edelstahl- und Stahlschrotten in der Stahlproduktion keine negativen Externalitäten für die Gesellschaft und die Natur, wie schon die erste Fraunhofer IMW-Studie „Schrottbonus“ aufdeckte. Da der Bergbau kein Bestandteil des EU-Emissionshandelssystems ist, haben die bei der Steinkohle- und Eisenerzförderung anfallenden Treibhausgas-Emissionen keinen CO2-Preis. Deshalb fordert die BDSV durch die Integration des Steinkohle-, Eisenerz- und NE-Metallerzbergbaus eine Ergänzung im EU-ETS. Wäre der Bergbau ebenfalls Teil des Klimaschutzinstruments, könnten die CO2-Emissionen auch aus diesem Bereich dokumentiert werden. Nach Ansicht des BDSV ist dies nur schlüssig, schließlich hat die EU-Kommission diese Sparte bereits 2019 als bedeutsame Emissionsquelle eingestuft.


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