Das Bureau of International Recycling (BIR) vertritt auf globaler Ebene die Interessen der Recycling-Industrie und unterstützt einen fairen Wertstoffhandel zur Förderung einer nachhaltigen Weltwirtschaft. Während der Jahrestagung im Mai 2022 haben alle BIR-Divisionen das neue Konzept der Europäischen Kommission zur grenzüberschreitenden Abfallverbringung kritisiert. Lesen Sie im IRAL-Magazin, worin die Veranstaltungsmitglieder das Risiko sahen und warum eine Einschränkung des Freihandels sowohl die Wiederverwertung als auch die Unternehmen in Gefahr bringen kann.

Die diesjährige BIR-Frühjahrstagung in Barcelona gab 1.300 Akteuren die Möglichkeit zum Erfahrungsaustausch. Fokusthema des Kongresses waren die EU-Pläne zur Verbringung von Abfall (Waste Shipment Regulation). Die Europäische Kommission begründet ihren Vorschlag zur Überarbeitung des Regelwerks damit, dass eine nicht vorschriftsgemäße Kontrolle des Abfallexports „der menschlichen Gesundheit und der Umwelt schaden“.

An diesem Vorhaben übte der BIR jedoch Kritik, denn es ginge der EU-Kommission mehr noch um den „positiven wirtschaftlichen Wert“ bei der Ausfuhr von Abfällen. Dass Stahlschrott nach dem Willen der Kommission in der EU verbleiben soll, sei laut BIR-Generaldirektor Arnaud Brunet deshalb gewünscht, weil die“ Stahlwerke für einen guten Preis dekarbonisieren können“.

Die Interessen der Recyclingindustrie stärker vertreten

Die BIR-Vertreter in Barcelona haben sich selbstkritisch mit ihren Aufgaben auseinandergesetzt und verdeutlicht, dass die Interessen der Recyclingindustrie stärker zu vertreten seien. „Wir müssen weiter die Werbetrommel rühren“, verlautbarte der BIR-Präsident Tom Bird. Erörtert wurden auf der Jahrestagung weitere Problemstellungen, die der Branche und den Mitgliedsunternehmen derzeit Kopfzerbrechen bereiten. Zu den Themen gehörten die steigenden Energiepreise, durch Shutdowns in Schanghai bedingte Handelseinschränkungen, der weltumspannende Mangel an Arbeitskräftemangel und der russisch-ukrainische Krieg. Des Weiteren wurde über den Rekordeinbruch für Nickel an der Londoner Metallbörse diskutiert und darüber, wie sich solche Entwicklungen in Zukunft verhindern lassen.

Kommentar hinterlassen

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert