Immer mehr Elektroautos fahren über den Asphalt, doch die brauchen Strom. Daher ist ein gut ausgebautes Ladesäulennetz essentiell. Doch trotz europaweit verteilter Stationen hat die Ladeinfrastruktur deutliche Schwächen. Aber es gibt sie – die Top-Metropolen für Elektroautos. Wir zeigen, welche Städte besonders Stromer-freundlich sind und wie es speziell in Deutschland aussieht.
Die besten europäischen Großstädte im Ladestationen-Ranking
In einer Analyse untersuchte das britische Vergleichsportal Uswitch die Dichte an öffentlichen Ladepunkten für E-Autos in 33 europäischen Großstädten. Dabei konzentrierte sich die Studie auf die Ladeinfrastruktur nach Durchschnittswerten in folgenden Kategorien: Ladesäulen-Abstand, Ladepreis, Prozentsatz der Gratis-Stationen und Ladeleistung. Zur Stromer-freundlichsten Stadt des Europäischen Wirtschaftsraums wurde Reykjavík ernannt. In der isländischen Küstenstadt sind 65 Prozent aller Ladepunkte kostenfrei verfügbar.
Mit nur 0,55 Kilometer Ladesäulen-Abstand schnitt auch Den Haag ausgezeichnet ab. Glasgow auf Rang zwei der Bestenliste heimste in allen Kategorien sehr gute Noten ein. Den dritten Platz sicherte sich Lissabon mit einem ausgesprochen niedrigen kWh-Preis. In Deutschland steht München auf dem Siegertreppchen, denn Bayerns Hauptstadt bietet viele kostenlose E-Ladestationen. Wie in Berlin und Hamburg gelangt man hier vergleichsweise schnell zur nächsten Stromtankstelle. Den letzten Platz des Rankings belegte Frankfurt am Main, was vor allem den hohen Ladestrompreisen geschuldet ist. Knapp dahinter folgte Köln. Dort gibt es noch zahlreiche Lücken in der Ladeinfrastruktur.
Kartellamt nimmt E-Ladenetz unter die Lupe
Obwohl sich Deutschlands Elektromobilität im Aufwind befindet, gibt es Verbesserungspotenzial. Beim Bundeskartellamt gehen zunehmend Beschwerden über Bedingungen und Ladepreise ein. Deshalb schaltete sich die Behörde ein und nahm in einer Sektoruntersuchung die Infrastruktur des E-Ladenetzes unter die Lupe.
Auf Basis der vorläufigen Ergebnisse gäbe es keinen Nachweis dafür, dass die Ladestromtarife für E-Fahrzeuge in Deutschland flächendeckend zu hoch sind, allerdings sei die Nutzerfreundlichkeit und Preistransparenz verbesserungsbedürftig. Nach dem Willen der Bundesregierung sollen bis 2030 deutschlandweit eine Million öffentlicher Ladepunkte in einer flächendeckenden E-Infrastruktur entstehen.