Erst die Corona-Krise, dann der Ukraine Krieg – die norddeutsche Metall- und Elektroindustrie befindet sich in einer Krise und Experten sind sich sicher, dass so manch ein Unternehmen seinen Betrieb über kurz oder lang wird aufgeben müssen. Schon jetzt geben über 20 Prozent der Firmen an, dass die Geschäftslage unbefriedigend bzw. schlecht ist. Als Ursache nennt man die sprunghaft gestiegenen Kosten für Material und Energie, aber auch den Fachkräftemangel, der seit Beginn der Pandemie fast alle Branchen tangiert. Nordmetall Vizepräsident Robert Focke ist in Sorge um die Zukunft eines ganzen Wirtschaftszweiges.

Einer Umfrage zufolge haben über 30 Prozent der norddeutschen Unternehmen ihre Produktion in den letzten zwei Jahren drastisch einschränken müssen. Hohe Krankenstände durch das Virus und auch Kurzarbeit haben ihre Spuren hinterlassen und zahlreiche Betriebe in die roten Zahlen geführt. Zwar planen viele, das Personal jetzt wieder aufzustocken, ob sich die Krise damit jedoch so schnell beheben lässt, ist fraglich. Schließlich verursacht auch der Ukraine-Krieg Probleme in der deutsche Wirtschaft und der „Fachkräfte- und Azubi-Mangel verschärft sich zum Notstand“, so der Vizepräsident von Nordmetall.

Volle Auftragsbücher – leere Arbeitsplätze

An Aufträgen mangele es nicht, argumentiert Focke. Die 240 Mitgliedsunternehmen des Verbandszusammenschlusses haben in der Regel volle Auftragsbücher, können derzeit allerdings nicht mit voller Auslastung produzieren. Wie die Umfrage von April und Mai ergab, sind die Betriebe außerdem in großer Sorge um die anstehenden Preiserhöhungen bedingt durch den Ukraine-Krieg. Viele der insgesamt 123.000 Befragten haben Angst um ihren Arbeitsplatz, da heute noch niemand sagen kann, wie stark sich Corona-Krise und Ukraine Krieg letztendlich auf die Metall- und Elektroindustrie auswirken wird.

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